Info zu großen Tischhumidoren
Größere Tischhumidore sind fast immer nach dem gleichen, falschen Prinzip aufgebaut. Im Deckel sitzen Befeuchter und Hygrometer, ein herausnehmbares Tablett bildet die obere Humidoretage und darunter liegen die Zigarren auf dem Boden des Humidors. Dies ist das tradierte Konstruktionsprinzip, egal ob Sie den billigen Importhumidor aus Fernost oder das teure schweizer oder französische Markenprodukt für mehrere Tausend Euro kaufen. Allesamt bauen sie Humidore nach dem Prinzip "function follows form". Soll heißen: Hauptsache es sieht schick aus, ob es auch funktioniert ist sekundär. Was ist das Problem?
Ich habe mal einen Humidor aufgesägt, um das Problem zu veranschaulichen. Wird der Deckel geschlossen, so ist der Abstand zwischen Befeuchter und Zigarren auf dem Tablett so gering, dass die Zigarren direkt unter dem Befeuchter gnadenlos überfeuchtet werden. Nun sind in den Boden des Tabletts Langlöcher gefräst, die ein Durchströmen der befeuchteten Luft in den unteren Humidorbereich ermöglichen sollen. Auf dem Tablett liegen aber Zigarren und diese decken die Luftlöcher ab. Daher staut sich die höhere Feuchte im oberen Humidorbereich zwischen Tablett und Deckel, während in den unteren Humidorbereich viel zu wenig Feuchtigkeit gelangt.
Selbst wenn die Lüftungslöcher im Tablett nicht mit Zigarren abgedeckt wären würde das Prinzip nicht funktionieren. Feuchte Luft ist leichter als trockene Luft und steigt nach oben (das ist kein Schreibfehler, es ist tatsächlich so). Folglich kann die im Deckel befeuchtete Luft gar nicht in den unteren Humidorbereich gelangen, weil die Physik dem entgegenwirkt.
Wenn also feuchte Luft leichter ist als trockene Luft und daher nach oben steigt, sollte dann das Befeuchtungssystem nicht im unteren Humidorbereich angebracht werden? Genau so ist es. Und warum wird es nicht gemacht? Weil die meisten Humidore im unteren Bereich nicht hoch genug sind, um das Befeuchtungssystem an der Rückwand oder Frontwand des Humidors aufrecht stehend zu befestigen. Man müsste es in den Humidor legen und das nimmt zu viel Platz in Anspruch. Also setzt man den Befeuchter einfach dorthin wo er nicht stört, nämlich in den Deckel. Über die vollkommene Sinnfreiheit dieses Tuns ließe sich lachen würde es nicht bedeuten, dass Ihre Zigarren sukzessive zerstört werden.
Empfehlungen für die Praxis
Ein Tischhumidor, bei dem das Befeuchtungssystem im Deckel montiert ist, darf nicht mit Tablett betrieben werden. Entfernen Sie es aus dem Humidor und legen Sie die Zigarren gestapelt in den unteren Humidorbereich. Somit schaffen Sie Platz zwischen Zigarren und Befeuchtungssystem und es gibt kein störendes Tablett, welches die Luftzirkulation unmöglich macht.
Ein weiteres, ärgerliches Problem sind die oft zu geringen Abmessungen größerer Tischhumidore. Auch hier wieder dem Umstand geschuldet: "function follows form". Da findet der Designer, der selbst natürlich nicht Zigarre raucht und folglich auch von Humidoren keine Ahnung hat, den goldenen Schnitt als die maßgebliche Komponente für die Proportionen im Humidorbau. Mit dem Ergebnis, dass Sie längere Zigarren nicht mehr längs sondern nur noch quer in den Humidor einlagern können. Dann haben Sie drei großartige Optionen:
1. Sie teilen Ihre Diadema in zwei Short Perfectos. Oder die Doppelcorona wird zu zwei einfachen Coronas verwandelt.
2. Sie höhlen Ihr Trennbrettchen aus. Ist halt unpraktisch, wenn mal andere Zigarren in den Humidor sollen...
3. Sie entfernen des Trennbrettchen (das eigentlich mitgeliefert wurde, um etwas Ordnung zu schaffen) und verlieren das Ordnungsprinzip.
Merken Sie etwas? Bei Standardhumidoren hat man sich nicht wirklich so richtig Gedanken gemacht. Es geht aber auch anders. Mit den CENTURY CENTURION Humidoren habe ich eine Humidorserie entwickelt, die alle oben genannten Probleme konsequent vermeidet. Und so sieht das dann aus:
Magnetisch haftende Separierstifte für maximale Flexibilität
Im unteren Humidorbereich ist das Befeuchtungssystem an der Rückwand angebracht und nimmt somit kaum Platz in Anspruch. Die auf dem Humidorboden magnetisch haftenden Separierstifte gestatten eine bislang nicht mögliche Lagerflexibilität. Ob längs oder quer, ob gerades Format oder ein Figurado - die Stifte lassen sich exakt in die gewünschte Position schieben.
Möglichkeit zur Kistenlagerung
Und wenn Sie dann auf den Geschmack gekommen sind und auch einmal ganze Kisten einlagern wollen, kein Problem. Separierstifte raus, Kisten rein. Oder Sie kombinieren die Lagerung von Kisten und Einzelzigarren.
Intelligent gestaltetes Tablett
Je mehr Separierstifte Sie nutzen, desto mehr Löcher bleiben zwischen den einzelnen Zigarrenstapeln frei. Somit kann die befeuchtete Luft, die leichter ist als trockene Luft, von unten nach oben steigen und sich gleichmäßig im Humidor verteilen. Sie können das Tablett bis in den Deckel hinein "überladen" und bis zu sechs Zigarren aufeinander stapeln. Da im Deckel kein Befeuchtungssystem sitzt sondern im unteren Humidorbereich, können bedenkenlos Zigarren aufeinander geschichtet werden.